Ein Triathlon heißt an seine Grenzen gehen, seine innere Schmerzgrenze zu überwinden und einfach durchzuziehen. Nach dem schwimmen im Bergheider See geht es nun auf die Fahrradstrecke. Selbst ein solcher Wechsel in der Wechselzone ist für mich etwas komplett neues. Einige Profis absolvieren diesen innerhalb von nur 30 Sekunden. Ich benötigte etwas über zwei Minuten. Auf dem Rad fühle ich mich gut. Konnte den ersten steilen Anstieg überwinden und bin nun einer Gruppe von 3 Athleten aufgefahren. Das Tempo ist hoch. Viel höher als ich es vor dem Wettkampf erwartet hätte. Ich halte die Geschwindigkeit mit, vereinzelter Jubel von der Seitenlinie nehme ich nur unterbewusst war, motiviert aber in solchen Situationen immens. Es geht Bergauf und Bergab. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass Brandenburg solche Anstiege hat, hätte ich alles dagegen gewettet… Der Vorteil an Anstiegen? Es geht auf der anderen Seite des „Berges“ natürlich wieder herunter,  diese 30 Sekunden zum Verschnaufen sind Gold wert. Die Spitzengeschwindigkeit während der Abfahrten lagen bei 49 Km/h, die Durchschnittliche Geschwindigkeit auf dem 40 Kilometern aber immer noch bei 32 Km/h. Das ist für jemanden wie mich, der absolut keine Erfahrungen im Rennradfahren hat, absolut krass. Irgendwann, nach über einer Stunde und 40 absolvierten Radkilometern ging es ein letztes Mal in die Wechselzone. Fahrrad abgestellt, Laufschuhe geschnappt, kurzes Energiegetränk ausgequetscht und rein in die letzten, richtig wundervollen 10 Kilometer. Schon auf den Ersten Kilometern merke ich, wie schwer es mir doch fällt, durch diesen sandigen, vom ehemaligen Tagebau beeinflussten Boden zu rennen und dabei noch eine halbwegs vernünftige Pace auf die Strecke zu bringen. Insgesamt müssen 4 Runden a 2,5 Km absolviert werden. Vorteil an den Rundenläufen: man kommt öfters an der Versorgungsstation vorbei. Hier jeweils einen kleinen Schluck Wasser genommen und den Rest zum kühlen einfach über den Körper gekippt. Runde für Runde wird es anstrengender. In meinem Lauf baue ich teilweise Passagen ein, in denen ich nur noch Laufe, anstatt zu rennen. Mein Körper ist am Ende. Doch mein einziges Ziel im Kopf, durchhalten und irgendwie den letzten Kilometer überstehen.
Leider schaffe ich es an diesem 4. September nicht bis ins Ziel!
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